CDU: „Keine ideologischen Schnellschüsse beim Baumschutz“

CDU: „Keine ideologischen Schnellschüsse beim Baumschutz“

Christdemokraten planen Bürgerforum zum Thema „Baumschutz“

Dorsten – „Uns liegen als CDU sowohl der öffentliche wie der private Baum- und Grünbestand für die Stadtgestaltung und unser städtisches Mikroklima am Herzen. Mit der CDU wird es jedoch anders als bei den Grünen keine ideologisch motivierten Schnellschüsse beim Thema Baumschutz geben“, macht CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd-Josef Schwane unmissverständlich deutlich. Für die Christdemokraten sei der Grünen-Antrag ein reiner „Show-Antrag“. 

„Es ist in zahlreichen Städten und Gemeinden erkennbar, dass eine schlecht gemachte und von der Bürgerschaft nicht akzeptierte Baumschutzsatzung am Ende viele Bäume zum Opfer fallen. Eine solche Regelung nützt dann nicht, sie schadet sogar dem eigentlichen Ziel, den Baumbestand in einer Stadt zu fördern“, so Schwane. So würde erfahrungsgemäß unmittelbar vor der Einführung einer Baumschutzsatzung die Kettensäge an zahlreiche Bäume angelegt werden. „Aus Sorge vor späteren Auflagen wollen dann Grundstücksbesitzer Fakten schaffen, bevor ihnen Restriktionen aufgelegt werden“, erläutert das Umweltausschussmitglied Franz-Josef Gövert. 

Auch sei die übliche Maßgabe, dass private Bäume ab einem gewissen Stammumfang nicht mehr gefällt werden, dürfen nach Meinung der Christdemokraten quasi eine Garantie dafür, dass ein Baum sehr oft kurz vor dieser Grenze gefällt werden würde. „Dabei vergessen viele, dass der Baum ohne einen solchen Maximalumfang meistens deutlich länger stehen könnte, weil er die Anlieger nicht stört“, so Gövert, der bis zu seinem Renteneintritt Abteilungsleiter im Grünflächenamt der Stadt Münster war. 

Für die CDU sei Baumschutz nur gemeinsam mit der Bürgerschaft möglich. „Die Fraktion der Grünen ist in dieser Fragestellung bisher nicht durch konstruktive Ansätze aufgefallen. Für uns ist es wichtig, dass wir die Betroffenen bei diesem Thema mitnehmen“, betont der Fraktionschef. So habe man fraktionsintern zu diesem Thema mehrfach beraten und sich mit unterschiedlichen Ansätzen und Satzungen anderer Kommunen beschäftigt, wie mehr Baumschutz und die sinnvolle Ausgestaltung von Regelungen möglich sei. „Wir wollen mit der Bürgerschaft über solche Ansätze ins Gespräch kommen und werden daher nach der Sommerpause zu einem Bürgerforum einladen“, kündigt Bernd Schwane an. 

Wichtig sei dabei insbesondere, dass nicht nur die Menschen zu Wort kommen, die wie z. B. nicht wenige Mitglieder der Dorstener Grünen nicht einen eigenen Baum im Garten stehen hätten, aber gerne über Bäume und Grundstücke von anderen Menschen reden. Schwane: „Wir müssen auch bei den Menschen Akzeptanz finden, die von solchen Regelungen betroffen wären, weil sie seit vielen Jahrzehnten bereits umfassenden Baumbestand in ihren Gärten haben und damit zur Stadtökologie erheblich beitragen.“

Für die Grünen hat der CDU-Fraktionschef noch einen konkreten Ratschlag: „Anstatt ein bürokratisches Monstrum zu fordern, welches zur Folge haben würde, dass bei keinem Neubau aus Angst vor der Zukunft ein Baum mehr gepflanzt würde, wäre deutlich mehr Augenmaß sinnvoll.“