Massive Zugausfälle schränken seit vielen Wochen die Dorstener Nahverkehrsanbindung ins Ruhrgebiet und das Münsterland ein. Nach einer Abmahnung des VRR setzt die betreibende NordWestBahn nun einen Busersatzverkehr auf den Linien zwischen Coesfeld und Dorsten (RB 45) sowie nach Oberhausen (RB 44) ein. Die CDU Dorsten kritisiert diese Lösung als Einschnitt in die Lebensqualität derer, die auf den Nahverkehr angewiesen sind. Zudem würden alle Bemühungen, den Schienenverkehr attraktiver zu gestalten, zurückgeworfen. Als Vertreter der Bürger der Stadt Dorsten hält die CDU diesen Zustand für untragbar.
Konkret kritisiert Ludger Föcker insbesondere die fehlenden Fahrgastinformationen: „Wir Dorstener verlassen uns täglich auf die NordWestBahn, sei es auf dem Weg zur Arbeit, in die Uni oder zur Schule. Dass Fahrgäste ohne Informationen am Dorstener Bahnhof gestrandet sind, ist schlicht nicht hinnehmbar. Es braucht dringend einen besseren Notfallfahrplan und eine sichtbare Kommunikation zu den Reisenden.“
Zu den Hintergründen der Probleme bei der NordWestBahn haben sich der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Ludger Föcker und CDU-Ratsherr Johannes Götte vergangene Woche mit CDU-Politiker Juan Marco Polifka Avila ausgetauscht. Der Bochumer CDU-Politiker hält die Probleme der Nordwestbahn für hausgemacht, Besserung zeichne sich nicht ab: „Ich stehe im täglichen Austausch mit der Belegschaft der NordWestBahn und kann trotz der Abmahnung durch den VRR leider von keinen nennenswerten Verbesserungen berichten. Dazu kommt, dass das Zugpersonal der NWB den berechtigten Frust der Reisenden über das Missmanagement der Führungsetagen ausbaden muss, was den sowieso schon hohen Krankenstand noch weiter erhöht.“
Gerade in Zeiten von Klimawandel und Dieselfahrverboten sowie einer sich abzeichnenden Mobilitätswende hin zum öffentlichen Nahverkehr ist die momentane Betriebsqualität der NordWestBahn absolut kontraproduktiv. Durch das Missmanagement der Nordwestbahn fallen andere Probleme wie z.B. der Zustand der Infrastruktur der weiteren von der NWB betriebenen Strecken hintenüber und werden nicht mehr wahrgenommen.
Johannes Götte ergänzt: „Man muss wissen, dass die NWB Teil des großen Eisenbahnkonzerns Transdev ist. Die Konzerntöchter der Transdev haben einen vergleichbaren Betrieb, das Personal kennt die Fahrzeuge und Streckentechnik und kann in wenigen Tagen die nötige Streckenkenntnis erwerben. Wir fordern deshalb, dass vorübergehend Personal von aus anderen Konzernteilen ausgeliehen wird, um die Personalengpässe zu überbrücken. Wenn die Verantwortlichen der NWB wollten, sollte der Betrieb recht zeitnah stabilisiert werden können.“
Der VRR wird das Gebaren der Nordwestbahn sicherlich genauso weiter begleiten wie die Dorstener CDU. Die Abmahnung hat bereits gezeigt, dass die regionalen Gremien die Probleme sehen und Druck ausüben können. Weitere Verschlechterungen sind jedenfalls für die CDU Dorsten nicht hinnehmbar.
Ludger Föcker – Vorsitzender CDU Dorsten
Johannes Götte – CDU Ratsherr Dorsten –
Juan Marco Polifka Avila – Beisitzer CDU Bochum-Ehrenfeld –