Auf dem Söltener Landweg brettern Autofahrer über eine plattgemachte Schwelle
Tempo-30-Zone
Auf dem Söltener Landweg in Dorsten-Holsterhausen brauchen Autofahrer keine Schwellenangst mehr zu haben. Nach Reparaturen an einer Aufpflasterung wird vor dem Kindergarten gebrettert.
Dr. Jürgen Held wohnt seit 24 Jahren am Söltener Landweg. Seit den Reparaturarbeiten an einer zur Verkehrsberuhigung angelegten Schwelle vor dem Kindergarten „Hand in Hand“ am Söltener Landweg beobachtet er nahezu täglich, wie Autofahrer durch die Tempo-30-Zone brettern.
„Da die Schwellenanlage Schäden aufwies, teerte man die schadhaften Bereiche einfach über, so dass jetzt ein nahezu ungestörtes Einfahren in die Zone möglich ist. Das Resultat ist nunmehr spür- und hörbar“, sagt der Holsterhausener Bürger.
Abkürzung zwischen Holsterhausen und Deuten
Der Söltener Landweg ist trotz seiner Temporeduzierung eine gut frequentierte Verbindung zwischen Holsterhausen und Deuten/Wulfen. Statt die Bundesstraße 224 (Borkener Straße) und dann am Freudenberg die Bundesstraße 58 nach Deuten oder Wulfen zu wählen, gilt vielen Autofahrern der Weg über den Söltener Landweg als bessere Alternative. Das können Anlieger wie Jürgen Held regelmäßig beobachten.
Dass nun die Tempo-Schranken wegen der aus seiner Sicht nur provisorischen Flickarbeit an der Aufpflasterung gefallen sind, erfüllt den Anlieger mit Sorge: „Ich sehe ja, was hier zu den Bring- und Holzeiten am Kindergarten für ein Verkehr ist. Das ist nur eine Frage der Zeit, dass hier etwas passiert.“ Held hofft, dass die Stadt mit Geschwindigkeitskontrollen das Tempo einiger rasanter Autofahrer drosseln kann.
Aufpflasterung ist „entschärft“ worden
Die Stadt Dorsten sagt auf unsere Anfrage, dass die Aufpflasterung „entschärft“ worden sei. Stadtsprecherin Lisa Bauckhorn antwortete auf unsere Anfrage wie folgt: „Die Aufpflasterungen an dieser Stelle waren stark beschädigt und hatten sich verschoben. Dadurch war der ‚Hubbel‘ so hoch, dass Pkw auch bei vorsichtiger Durchfahrt aufsetzten.“
Geschwindigkeitsmessungen werden geprüft
Dass es sich wohl nur um ein Provisorium handeln kann, wie Jürgen Held bereits angenommen hat, bestätigte Bauckhorn auch: „Die Gefahrenstelle ist provisorisch entschärft worden. Eine Wiederherstellung der korrekten Aufpflasterung im Rahmen der Erneuerung des betroffenen Straßenstücks ist geplant, ein Zeitpunkt steht noch nicht fest.“ Derzeit werde aber geprüft, ob „die Stadt gerichtsfeste Geschwindigkeitsmessungen in diesem Bereich durchführen kann“.
- Laut Umweltbundesamt sind Tempo-30-Zonen im Nebenstraßennetz inzwischen vielerorts umgesetzt worden.
- Sie wurden eingeführt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Verkehrslärm zu mindern und die Feinstaubbelastung zu reduzieren. Von Geschwindigkeitsreduzierungen auf stark befahrenen Innerortsstraßen, an denen viele Menschen leben, werden ähnlich positive Effekte erwartet.
- In vielen Lärmaktionsplänen wurde Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen als eine Maßnahme zur Lärmminderung – vor allem zum Schutz der Nachtruhe – vorgeschlagen.