Nach dem erfolgreichen Stadtparteitag der Dorstener CDU vor gut drei Wochen kam der neue Vorstand zur konstituierenden Sitzung in der Gaststätte Maas-Timpert zusammen. Einstimmig beschlossen die Christdemokraten, das Bürgerbegehren zum Neubau des Kreishauses zu unterstützen. Zudem diskutierte der Vorstand mit dem Gelsenkirchener Bundestagsabgeordneten Oliver Wittke über den Asylkonflikt innerhalb der Bundesregierung. Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium und Bezirksvorsitzende der CDU Ruhr übernahm nach der letzten Bundestagswahl die Patenschaft für den Dorstener Wahlkreis.
Als wichtigstes Thema stand die Mitgliederwerbung auf der Tagesordnung. Ein- und Austritte halten sich in Dorstens mitgliederstärksten Partei zwar in der Waage, doch besonders die Altersgruppe 30-50 Jahre ist unterrepräsentiert. Gleiches gilt für die Frauenbeteiligung. Zahlreiche Wortmeldungen zeigten in einer offenen Diskussion, dass die Themen dem Vorstand am Herzen liegen. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Parteiengagement stand dabei im Fokus, aber auch die Bedeutung von Netzwerken für die Partizipation von Frauen. Im Rahmen einer Mitgliederwerbeaktion werden die Christdemokraten stärker als bisher auf politisch interessierte Bürger zugehen und zur Beteiligung appellieren. Mitgliederreferent Johannes Götte erinnerte daran, dass auch die Einbindung und Betreuung bestehender Mitglieder von Bedeutung ist.
Mit dem Besuch von Paten-MdB Oliver Wittke wurden zudem die aktuelle Bundespolitik und der Asylkonflikt in der Berliner Koalition zum Thema. In einem deutlichen Eingangsstatement erinnerte Wittke an die Grundüberzeugungen der Christdemokratie: Rechtsstaatlichkeit, die europäische Einigung und das christliche Menschenbild. Diese Werte in der Asyl- und Migrationsfrage miteinander zu harmonisieren sei die zentrale Herausforderung der aktuellen Situation und verbiete einfache Lösungen. Wer die Zurückweisung von bereits registrierten Asylbewerbern fordere, müsse auch in Betracht ziehen, dass Italien und Griechenland in diesem Fall aufhören könnten, Neuankömmlinge zu registrieren, so Oliver Wittke. Einig waren sich die CDU-Mitglieder, dass geltendes Recht durchgesetzt werden müsse. Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde grundsätzlich in ihrem europäischen Kurs unterstützt aber in den Redebeiträgen auch mit Nachdruck aufgefordert, sich zu bewegen und deutsches wie europäisches Recht konsequent durchzusetzen. Eine Lösung der Migrationsfrage gemeinsam mit den europäischen Partnern müsse jetzt oberste Priorität sein.