Dorsten. Der Aschermittwoch 2018 der CDU Dorsten im Saal von Maas-Timpert bot wieder einmal alles, was man von diesem Tag erwarten kann: Humorvoll-bissige Reden, leckere Pellemänner mit Heringsstipp (die Kartoffeln wurden von der Familie Pass aus Altendorf gespendet) und ein volles Haus. Doch der Reihe nach:
Ein traditioneller Höhepunkt des politischen Jahres-kalenders ist der Aschermittwoch. Als Gastgeber Andreas Vortmann, CDU Chef von Altendorf-Ulfkotte, den Halterner Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU) begrüßt, rafft der gerade sein Redemanuskript zusammen mit den Worten: „Hoffentlich habe ich den richtigen Text dabei. Meine Sekretärin musste einen Teil meiner Rede fast täglich neu schreiben, angesichts der rasanten Entwicklungen bei den Sozialdemokraten.“
In seinen Begrüßungsworten lobt Andreas Vortmann die neue Landesregierung: „Vor einem Jahr haben wir hier alle gesagt, der Remmel (Ex-NRW-Landwirtschafts-minister der Grünen) muss weg. Das Ziel wurde erreicht, wir Landwirte spüren deutliche Korrekturen und eine bessere Landwirtschaftspolitik in NRW, da kann man auch mal Danke sagen nach Düsseldorf.“
Mit einem launigen Bonmot bittet Andreas Vortmann Halterns Bürgermeister ans Mikrofon: „Lieber Herr Klimpel, Dorsten und Haltern am See sind aus vielerlei Gründen miteinander verbunden: beide gehören zum Kreis Recklinghausen, beide grenzen an das Ruhrgebiet und beide schlagen sich nach dem Rückzug des Steinkohleabbaus mit Bergschäden herum.“
Bodo Klimpel ergreift die Gelegenheit beim Schopfe und erinnert in seiner Antwort daran, dass der Kreis Recklinghausen sich sein Geld bei den Städten durch Umlage besorgt. Klimpel: „Das ist gesetzlich so bestimmt und sein gutes Recht. Aber: Der Kreis soll sich nicht mehr leisten, als unsere Städte sich leisten können. Nicht eine kreisangehörige Stadt darf durch den Kreis in Zahlungsschwierigkeiten geraten.“
Es folgt ein bunter Ritt durch die aktuelle politische Landschaft. Bodo Klimpel lobt das Ehrenamt. Er verbindet sein Lob mit einer massiven Kritik an denjenigen Personen, die Polizei, Feuerwehr, THW etc. nicht nur bei der Ausübung ihrer wichtigen Arbeit massiv behindern, sondern immer öfter sogar gewaltsam gegen Helferinnen und Helfer vorgehen. Seine Bewertung: „Hier fehlt es an Vorbildern, leider auch aus der Politik. Was Berlin falsch vorlebt, wird vor Ort im Kleinen nachgemacht, mit steigenden Auswüchsen.“
Bätschi-Nahles und 100-Prozent Schulz bekommen genauso ihr Fett weg SPD-NRW-Chef Michael Groschek. Weitere Themen sind der neue Regionalplan des RVR mit der Festlegung der Bauleitziele für die nächsten 20 Jahre („unsere kleinen Dörfer müssen wachsen dürfen“), über die größte Friedensbewegung nach dem zweiten Weltkrieg („die Gründung der Europäischen Union“) bis hin zur sehr guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland („niedrige Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, gute soziale Absicherung, funktionierender Rechtsstaat“).
Abschließend lobt Bodo Klimpel die Inhalte des Koalitionsvertrages: „Dabei ist auch viel Gutes für die Union herausgekommen, gerade für unser Land NRW. Ich empfehle allen Kritikern, auch in der eigenen Partei, nicht nur auf das Bauchgefühl zu hören, sondern erst mal die Inhalte zu studieren.“
Der Saal dankt mit jubelndem Applaus, Bodo Klimpel hat hörbar die Seelen seiner Zuhörer gestreichelt. Tobias Stockhoff dankt bei seinem Schlusswort nicht nur seinem Halterner Bürgermeisterkollegen für die klugen Worte, er bedankt sich bei den Helferinnen und Helfern der CDU Altendorf-Ulfkotte, die den Aschermittwoch seit vielen Jahren organisatorisch vor- und nachbereiten, beim CDU-Vorsitzenden Ludger Föcker, und bei Franz Rump für den Blumentischschmuck. Er wünscht allen einen guten Heimweg und weist auf die nächste Großveranstaltung der CDU Dorsten hin: Der Stadtparteitag mit Vorstandswahlen findet am 29. Mai statt.